Eine neue Perspektive

Nicht oft finden junge Gläubige in der Gemeinde Vorbilder, welche ihnen bei der Gestaltung ihrer Zukunft und der Berufswahl helfen. Wenn, dann sind es meist geistliche Vorbilder, die Jugendliche für die christliche Nachfolge motivieren. Junge Christen in Israel tun sich als Minderheit schwer ihren Platz in der Gesellschaft und im Berufsleben zu finden. Sie sehen, wie viele ihrer säkularen Freunde studieren und danach einen gut bezahlten Job in der High-Tech-Industrie annehmen. Sie selbst empfinden Karriere und Geschäftsleben eher als «nicht geistlich genug».

Das Werk Israel Firstfruits (dt.: Israels Erstlingsfrucht) will den Gläubigen neue Perspektiven eröffnen. Sie wollen aufzeigen, dass es Gottes Berufung sein kann, im Beruf Frucht für Gott zu bringen. Insbesondere ermutigen sie Menschen durch Firmengründungen oder durch den Weg in die Selbstständigkeit eine eigene Existenz aufzubauen. Dazu bietet Israel Firstfruits für messianische Juden und arabische Christen verschiedene Business-Kurse, Begleitung und Unterstützung auf unterschiedlichem Niveau an. Das Werk versteht sich nicht nur als wirtschaftliche Ausbildungsstätte, sondern zeigt auch auf, wie das Geschäftsleben und der Umgang mit Geld nach Gottes Prinzipien funktionieren. Häufig ist ihre Tätigkeit mehr Seelsorge und Jüngerschaftsschule. Wenn die Ausbilder erkennen, dass jemand die Berufung zum Firmengründer hat, dann begleiten sie die Jungunternehmer in die Selbstständigkeit und helfen auch bei der Finanzierung. Entscheidend für den Erfolg ist oft weniger das reine Wissen, sondern die Leidenschaft für eine Idee und der Durchhaltewille.

Israel Firstfruits betreut ausserdem Investoren, welche Firmengründungen finanzieren. Dabei ist dem Werk wichtig, dass die Geldgeber ihr Investment nicht als Spende, sondern als gewinnbringende Geldanlage sehen. Nur so werden weitere Investoren angezogen. Vielleicht verzichten die gläubigen Geldgeber auf etwas Profit. Dafür legen sie das Geld aber gut im Reiche Gottes an.

Aufgebaut wurde Israel Firstfruits von dem messianischen Juden Mordechai Wiseman und dem arabischen Christen Naeem Barhoum. Beide pflegen nicht nur beruflich, sondern auch privat gemeinsam mit ihren Familien eine enge Freundschaft. Sie sind damit ein starkes Zeugnis, dass Versöhnung möglich ist. Wobei sie Versöhnung nicht bewusst zum Thema machen, sondern einfach die christliche Nächstenliebe im Alltag ausleben.

Warum ist diese Arbeit von Firstfruits so wichtig? In Israel ist ein Grossteil der Gemeinden auf finanzielle Hilfe aus dem Ausland angewiesen. Christliche Unternehmer im Land könnten mehr Gemeinden helfen finanziell selbsttragend zu werden. Aber nicht der finanzielle Erfolg steht bei einem christlichen Betrieb an erster Stelle. Damit können säkulare Menschen nicht beeindruckt werden. Wichtiger sind christliche Firmen, die ein Licht für Gott und die Welt sind und die den Menschen nicht nur Arbeit, sondern auch Liebe und Würde geben.

Ein Beispiel für eine Geschäftsgründung ist Gal, eine Russin, die frisch nach Israel immigrierte. Israel Firstfruits begleitete sie beim Aufbau eines eigenen Friseursalons. Gal wurde dann leider von ihren eigenen Angestellten betrogen. Diese eröffneten in direkter Nachbarschaft ein eigenes Geschäft und nahmen ihre Kunden mit. Gal musste noch viele andere Schwierigkeiten und Schicksalsschläge erleben. Firstfruits halfen ihr praktisch, ermutigten sie und beteten mit ihr. Mit Erfolg! Während die anderen Salons in ihrer Nachbarschaft in Folge der Corona-Krise schliessen mussten, durfte Gal durch die Unterstützung und mit Gottes Eingreifen durchkommen.